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MÁRKI-ZAY A SPIEGEL-BEN – Egy portré – RózsaS

2022. március 26. 06:57 - RózsaSá

MÁRKI-ZAY A SPIEGEL-BEN – Egy portré – RózsaS

 

Annyi bizonyos: Ha Márki-Zay a választásokat a jövő héten megnyeri, az csak pár szavazattal lesz. Sokan félnek, hogy Orbán politikai példaképe útját választja: Követőit a fővárosba hozza és a vereség ellen hecceli őket. Márki-Zay megvonja a vállát: „Igen, megpróbálhatja. De ez tartson vissza bennünket?” Hiszi, hogy a magyaroknak elegük van a gyűlöletből és a korrupcióból – és végre leválasztják Orbánt.

 

Der Seelsorger

UNGARN Der Kleinstadt-Bürgermeister Péter Márki-Zay könnte den autokratischen Premier Viktor Orban bei den anstehenden Wahlen tatsächlich besiegen. Nur dessen über Jahre gewachsenes Regime wird er kaum los.

 

Herausforderer

Márki-Zay: Er tritt nicht nur gegen einen Ministerpräsidenten an, sondern gegen

eine Machtmaschine

Akos Stiller / DER SPIEGEL

 

A U S L A N D

89DER SPIEGELNr. 13 / 26.3.2022

 

»Wen würden Sie

wählen, wenn am

Sonntag Parlaments-

wahlen wären?«,

Angaben in Prozent

Bündnis Fidesz-

KDNP (Orbán)

unentschieden

Bündnis »In Einheit für

Ungarn« (Márki-Zay)

33

32

31

S Quelle: Umfrage von Publi-

cus Research für »Népszava«

vom 7. bis 11. März; Befragte:

1001 ungarische Einwohner

ab 18 Jahren; die statistische

Ungenauigkeit der Umfrage

liegt bei bis zu 3,1 Prozent-

punkten; an 100 fehlende

Prozent: andere Parteien

 

Es ist ein windiger Wahlkampftag

in Cegléd, 80 Kilometer östlich

von Budapest. Einige Dutzend

Bürger sind auf den Platz vor dem

Rathaus gekommen, sie heften sich

Schleifen an die Winterjacken. Euro-

pa-Blau, das ist die Farbe der Oppo-

sition. Sie haben sich hier versam-

melt, um Viktor Orbán den Kampf

anzusagen, der Ungarn seit zwölf

Jahren beherrscht, die Demokratie

weiter aushöhlt und das Land immer

tiefer in den Zwist mit der Europäi-

schen Union treibt.

Ein Mann tritt heran, er kommt

allein, als wäre er zufällig hier. Köpfe

drehen sich zu ihm, Hände strecken

sich aus, er nickt, beantwortet Fragen

und hört zu. Bis er das Rednerpult

erreicht, ist fast eine Stunde vergan-

gen. Péter Márki-Zay ist der Kandidat

der Opposition, er soll Orbán aus dem

Amt drängen. Márki-Zay ist 49 Jahre

alt, ein ruhiger, lächelnder Mann im

Anzug. Zurückhaltend ist er, fast

scheu, er lässt die Bürger zu Wort

kommen, bevor er spricht. Kein PR-

Typ, sondern ein Kümmerer, ein gut

gekleideter Seelsorger. In Cegléd

sucht er die Nähe zum Volk, denn sein

Gegner beherrscht die Medien, die

Márki-Zay entweder ignorieren oder

ein Zerrbild von ihm zeichnen.

Márki-Zay ist Bürgermeister von

Hódmezővásárhely, einer 43 000-Ein-

wohner-Stadt im Süden Ungarns.

Hier hat er vor vier Jahren gegen

einen Verbündeten von Orbán ge-

wonnen und vorgeführt, wie man an

der Spitze eines Oppositionsbünd-

nisses das Monopol der Fidesz-Partei

brechen kann.

 

Seine Anhänger hof-

fen, dass er dieses Kunststück bei den

Parlamentswahlen am 3. April auf

nationaler Ebene wiederholen wird.

Márki-Zay tritt nicht nur gegen

den Ministerpräsidenten an, sondern

gegen ein mächtiges System, eine in

zwölf Jahren Herrschaft hochgezüch-

tete Machtmaschine. Gerichte, Be-

hörden, Ämter, Medien, Staatsbetrie-

be und selbst die Wirtschaft hat der

Premier mit loyalen Verbündeten

besetzt und damit das gesamte Land

auf sich ausgerichtet. Márki-Zay hat

nur deshalb eine Chance, weil ihn ein

Bündnis aus sechs Parteien unter-

stützt, das von weit rechts bis weit

nach links reicht. Eine Koalition, die

aus der Not geboren ist.

 

Er tritt ans Rednermikro und

spricht erst einmal über die Vergan-

genheit. Der lokale Kandidat seines

Oppositionsbündnisses stammt aus

der Partei Jobbik, die bis vor einigen

Jahren für ihre rechtsextreme, unifor-

mierte Schlägertruppe berüchtigt war,

die »Ungarische Garde«. Heute ist

Jobbik ein gemäßigt konservativer

Traditionsverein. Márki-Zay taucht

in die ungarische Geschichte ein und

spricht von Lajos Kossuth, dem unga-

rischen Nationalhelden, der in Cegléd

im Jahr 1848 die Bürger zum Kampf

gegen die Vorherrschaft der Habsbur-

ger aufrief. Kossuth würde sich im

Grab umdrehen, wenn er wüsste, wie

der aktuelle Ministerpräsident die

ungarische Demokratie attackiert –

das ist der Tenor von Márki-Zays

Rede. Er bemüht die Geschichte

gegen Orbán.

 

Zwei Stunden später in Kecske-

mét, wo Mercedes Limousinen baut

und die Menschen wohlhabender

sind, spricht er über Gleichberechti-

gung. Die Oppositionskandidatinnen

hier stammen von den Sozialdemo-

kraten und der liberalen Bewegung

Momentum. Márki-Zay redet von

gerechten Arbeitslöhnen für Frauen,

von den heruntergewirtschafteten

Kindergärten und Schulen.

 

Ein bekannter Reporter drängelt

sich vor und hält dem Kandidaten ein

Mikrofon ins Gesicht. Der Mann

arbeitet für einen Orbán-nahen Sen-

der und versucht, Márki-Zay zu dis-

kreditieren. Márki-Zay wolle doch

kranke Menschen nach Indien fliegen

und dort operieren lassen, um die

Kosten im Gesundheitssystem zu sen-

ken, er lade massenhaft muslimische

Migranten ein und treibe Ungarn in

einen Krieg mit Russland.

 

Das sind die Mythen, die Orbáns

Journalisten verbreiten, die im ganzen

Land gesehen, gehört und gelesen wer-

den. Und doch lag Márki-Zay in Um-

fragen sogar vor Orbán. Auch wenn

er seit dem russischen Krieg gegen die

Ukraine schwerer durchdringt, ist

doch nach zwölf Jahren in Ungarn

wieder ein Wille zum Wechsel spürbar.

Ausgerechnet ein Kleinstadt-Bürger-

meister könnte Viktor Orbán zu Fall

bringen – jenen Mann, der prototy-

pisch für eine ganze Generation neuautoritärer Herrscher steht, zu denen

Donald Trump zählt, Brasiliens Präsi-

dent Jair Bolsonaro und Polens Vize-

premier Jarosław Kaczyński.

Orbán rühmte sich dafür, der Er-

finder der »illiberalen Demokratie«

zu sein. Die Gerichte sind politisiert,

und die Pressefreiheit ist ausgehöhlt,

weil die meisten Medien Fidesz-na-

hen Unternehmern gehören. Selbst

die Wirtschaft kontrolliert Orbán, in-

dem er mit Staatsaufträgen eine loya-

le Schicht von Unternehmern heran-

gezüchtet hat.

In seiner Heimatstadt Hódmező-

vásárhely löste Márki-Zay vor vier

Jahren ein erstes kleines Beben aus,

als er, ein politischer Neuling, einen

lokalen Fidesz-Granden besiegte. Er

tat das, indem er Orbáns Partei nicht

von links, sondern von rechts heraus-

forderte. Márki-Zay ist gläubiger Ka-

tholik, konservativ, ehrlich, mitfüh -

lend. Fidesz dagegen gilt offenbar

selbst vielen der eigenen Wähler als

korrupt und abgehoben.

Es gibt in der Kleinstadt eine auf-

geräumte Fußgängerzone, die k. u. k.

Fassaden sind mit EU-Geldern reno-

viert, bei »Kabul Kebab« ist Döner

im Angebot. Die meisten Bewohner

arbeiten im nahen Szeged.

Jeder in der Stadt weiß, wo Márki-

Zay wohnt. Seine Frau arbeitet als

Hebamme, die sieben Kinder des Ehe-

paars sind über die Schulen der Stadt

verteilt. Márki-Zay hat einige Jahre

in Kanada und in den USA gelebt,

bevor er zurück nach Ungarn kam.

Eine Weile war der promovierte Wirt-

schaftswissenschaftler im Marketing

einer großen Firma in der Nähe an-

gestellt, er war damals auch Fidesz-

Anhänger. Seinen Job verlor er, als er

sich von der Regierungspartei ab -

wandte. Er glaubt bis heute, dass die

Partei ihren Einfluss genutzt hat, um

ihn zu demontieren, weil er über Kor-

ruption in der Stadt gesprochen hatte.

Großen Einfluss übt Orbán mit -

hilfe der gemeindeeigenen Lokalzei-

tungen aus, die in der Hand der Re-

gierungspartei sind. Als eine seiner

wichtigsten Amtshandlungen ließ

Márki-Zay den Chefredakteursposten

bei der Lokalzeitung seiner Stadt in

einem freien Auswahlverfahren be-

setzen.

 

Seither tritt Attila Kozó fast

jeden Tag vor eine Kamera in einem

kleinen Studio und verliest Lokal-

nachrichten. Er bringt auch alle zwei

Wochen die Zeitung »Vásárhelyi Va-

lóság« heraus. Titel diese Woche:

»Hódmezővásárhely könnte 2022

zum Super-Schlachtfeld werden.«

Kozó verfolgt den Kampf des neuen

Bürgermeisters gegen das System Or-

bán von Anfang an.

 

Kopf an Kopf

Kozó berichtete, wie der neue Bür-

germeister kurz nach der Wahl mit

einer Zange, einem Plastiksack und

freiwilligen Helfern durch die Straßen

streifte und Müll einsammelte. Das

größere Aufräumen begann danach:

Márki-Zay hatte vom Fidesz-Vorgän-

ger einen Berg Schulden übernom-

men. »Erst einmal musste er zahlen«,

sagt Kozó. Seine Vorgänger hatten

immer neue prestigeträchtige Projek-

te angefangen – und alte Rechnungen

offen gelassen. »Viel Geld war einfach

verschwunden.«

 

Besonders undurchsichtig waren

die Fidesz-Machenschaften um die

Straßenbeleuchtung und ein Kamera-

Überwachungssystem im Zentrum:

Sogar die EU-Korruptionsbehörde

OLAF hielt das Vergabeverfahren für

undurchsichtig, den Betrieb für zu

teuer. Dennoch fiel es Márki-Zay

schwer, Belege für Korruption zu fin-

den. Spuren von Vetternwirtschaft

waren, typisch für das System Orbán,

gut verwischt. Eine Handvoll Leute

in der Stadtverwaltung musste gehen,

den Laternen ließ Márki-Zay neue

Birnen einschrauben. Er habe nie-

manden wegen seiner politischen Hal-

tung gefeuert, sagt Márki-Zay. »Wir

wollen den Kulturkampf, den Orbán

um jede Frage inszeniert, beenden.«

Márki-Zay würde die Wiederwahl

als Bürgermeister von Hódmezővá-

sárhely gewinnen, glaubt der Journa-

list Kozó. Beim Kampf um das Amt

des Ministerpräsidenten ist er aller-

dings nicht sicher, zumal Fidesz eini-

ge Wahlkreise neu zugeschnitten hat.

Viktor Orbán reagiert auf seinen

Herausforderer, indem er ihn ignoriert.

In öffentlichen Reden erwähnt er

Márki-Zays Namen nicht. Stattdessen

warnt er vor Migranten, die das Land

angeblich überrennen, vor Schwulen

und Lesben und vor »Brüssel«, das

einen »Rechtsstaats-Dschihad« gegen

Ungarn führe. Im ganzen Land ließ Fi-

desz Plakate kleben. Sie zeigen Márki-

Zay als Marionette des früheren Minis-

terpräsidenten Ferenc Gyurcsàny, eines

Sozialdemokraten, der von 2004 bis

2009 in Budapest regierte. Die Bot-

schaft: Márki-Zay ist eine Lachnummer

und auch noch ein Linker.

 

Aber das stimmt nicht, die Linke

in seinem Sechs-Parteien-Opposi-

tionsbündnis heißt Klára Dobrev, eine

Sozialdemokratin. Sie hat gegen

Márki-Zay bei den Vorwahlen um die

Spitzenkandidatur verloren. Außer-

dem ist Dobrev mit Ex-Ministerprä-

sident Gyurcsàny verheiratet. Sie be-

grüßt auf Deutsch in einem Büro in

der Budapester Innenstadt und sagt:

»Wir leben nicht mehr in einer Demo-

kratie.« Das Sechserbündnis habe

sich zusammengeschlossen, weil Or-

bán anders nicht zu besiegen sei. Sie

gibt sich betont loyal und siegesge-

wiss: »Márki-Zay kann gewinnen.«

Aber wie soll ein Bündnis langfris-

tig halten, das von links bis ganz

rechts reicht? »Orbán hat so viele

Probleme hinterlassen, da müssen wir

erst einmal Grundlagenarbeit leisten,

auf die sich alle Parteien verständigen

können«, sagt Dobrev. Sie zieht einen

Zettel mit einem Säulendiagramm

hervor, es zeigt den Grad der sozialen

Ungleichheit in verschiedenen Län-

dern der EU. In Ungarn ist sie wäh-

rend der Orbán-Ära stärker gestie-

gen als in anderen europäischen

Ländern.

 

»Jedes Mal, wenn Wahlen bevor-

stehen, verteilt Orbán ein paar Ge -

schenke«, sagt Dobrev. Um die Infla-

tion auszugleichen, hat er unlängst

die Preise für Hühnerbrust, Sonnen-

blumenöl, Schweinekeulen, Zucker,

Weizenmehl und Milch festschreiben

lassen. Dazu zahlt er Familien bis zu

einem bestimmten Deckelbetrag die

Einkommensteuer zurück.

 

»Das sind populistische Schritte«,

sagt Dobrev. Orbán werfe sich in die

Pose des Versorgers – aber Schulen,

Universitäten oder Krankenhäuser

seien notorisch unterfinanziert. »Er

verschenkt Geld, aber drückt sich um

nachhaltige, sozial wirksame Struktur-

politik herum.« Das System Orbán

ist in ihren Augen nicht nur autokra-

tisch, sondern zutiefst unsozial. Wer

gute Bildung oder Gesundheitsversorgung

wolle, müsse das privat bezahlen.

Es ist die soziale Agenda, die eine Sozial-

demokratin wie Dobrev mit dem Katholiken

Márki-Zay verbindet. Allerdings ahnt Do-

brev: »Orbán haut jetzt Geld raus, er wird

uns leere Kassen hinterlassen.«

 

Dem Spitzenkandidaten verdirbt das nicht

die Laune. Nach Tausenden geschüttelten Hän-

den, Dutzenden Fragen aus dem Publikum

schaut Péter Márki-Zay noch immer freund-

lich. Man merkt ihm an, dass er kein politischer

Profi ist, und nicht immer hilft ihm das.

Einmal kritisierte er die Coronapolitik der

Regierung, als Ungarn die höchsten Sterbe-

raten in der EU verzeichnete, mit den Worten,

Fidesz dezimiere damit die eigene Wähler-

schaft. Dann wieder beteiligt er sich an Spe-

kulationen darüber, ob Orbáns Sohn schwul

ist, oder er denkt laut über die Zahl der Juden

in der ungarischen Politik nach. Er musste

sich häufig entschuldigen, was die Menschen

in Ungarn nach zwölf Jahren Orbán nicht

mehr gewohnt sind.

 

Nach seinem Auftritt will Márki-Zay in den

Wahlkampfbus steigen, aber das Gedränge

von Referenten, Assistenten, Beratern ist zu

groß. Also nimmt er im Auto des SPIEGEL-

Fotografen Platz. Er spricht Deutsch, aber

Englisch fällt ihm leichter. Er sagt, noch

schlimmer als die leeren Staatskassen seien

Orbáns politische Hinterlassenschaften.

 

Denn

Orbán hat nicht nur auf praktisch alle Macht-

positionen Verbündete gesetzt, sondern vie-

le auch mit verlängerten Amtszeiten ausge-

stattet. Um Korruption und Vetternwirtschaft

bekämpfen zu können, muss vor allem der

Generalstaatsanwalt ausgewechselt werden:

Péter Polt, ein alter Orbán-Kumpel. Doch

auch das wird nicht leicht, denn der Mann ist

nur per Zweidrittelmehrheit abzuberufen.

Sollte er die Wahl gewinnen, werde Ungarn

als Erstes der Europäischen Staatsanwalt-

schaft beitreten, sagt Márki-Zay. »Wir erken-

nen an, dass europäisches Recht höherrangig

als nationales Recht ist.« Eine neue Regierung

brauche Rückhalt aus der EU. »Die Ungarn

sind ungebrochen proeuropäisch eingestellt.

Das konnten ihnen nicht einmal die zwölf

Jahre Orbán-Propaganda austreiben.«

 

Wird er den Zaun an der Ostgrenze des

Landes abreißen lassen, mit dem Orbán Mi-

granten abschrecken wollte? »Der Zaun

bleibt«, sagt Márki-Zay. »Aber die Frage ist,

wie wir mit Migration umgehen. Wir müssen

kontrollieren, wer reinkommt.« Seine Regie-

rung wolle an der Grenze reguläre, EU-Recht-

konforme Asylverfahren zulassen. Orbán

hatte diese praktisch unmöglich gemacht.

»Flüchtlingen muss man helfen, das ist für

mich als Christen keine Frage.«

 

Als Orbán nach Kriegsausbruch wie die

anderen osteuropäischen Länder Flüchtlinge

aus der Ukraine ins Land ließ, zollte Márki-

Zay ihm Beifall. Ansonsten hält er dem

Machthaber seine Nähe zu Russland vor. Der

staatliche russische Atomkonzern Rosatom

erweitert bis 2030 das Atomkraftwerk in

Paks. Noch kurz vor dem Angriff hatte sich

Orbán mit Putin getroffen. Als ganz Europa

schon mit Sanktionen drohte, handelte

Ungarns Ministerpräsident höhere Gasliefe-

rungen aus. Derzeit verweigert er Waffen-

transporte über ungarisches Gebiet in die

Ukraine.

 

Am Tag der Parlamentswahl lässt Viktor

Orbán auch eine Volksabstimmung über ein

europaweit scharf kritisiertes Gesetz durch-

führen, das Informationen über Homo- und

Transsexualität im Aufklärungsunterricht an

Schulen stark beschränkt.

 

Péter Márki-Zay sagt: »Als Katholik lehne

ich Abtreibungen, Homosexualität und Schei-

dungen ab.« Aber das sei seine Privatsache.

»Als Politiker ist es nicht meine Aufgabe, den

anderen meine Werte aufzuzwingen. Im

Gegenteil: Niemand darf diskriminiert wer-

den.« Er werde weder das Abtreibungsrecht

verschärfen, noch schwulenfeindliche Geset-

ze auf den Weg bringen.

 

Sicher ist: Wenn Márki-Zay die Wahlen

kommende Woche gewinnt, dann wohl eher

knapp. Viele fürchten jetzt schon, dass Orbán

dann den Weg seines politischen Idols gehen

wird. Wie Donald Trump könnte er seine An-

hänger in die Hauptstadt holen und Proteste

gegen die Niederlage anzetteln. Márki-Zay

zuckt mit den Schultern. »Klar, das kann er

versuchen. Aber soll uns das abhalten?« Er

glaubt, dass die Ungarn Hass und Korruption

satthaben – und Orbán endlich abwählen.

 

ENDE

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