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PRECHT DEUTSCH 40-58

2018. augusztus 06. 12:13 - RózsaSá

PRECHT DEUTSCH 40-58

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Wir dekorieren auf der Titanic die Liegestühle um

 

Die große Überforderung

Man kann das Monster nicht sehen, wenn man nur in engem Radius vor sich auf den Boden guckt. In Roland Emmerichs Film Godzilla aus dem Jahr 1998 suchen fünf Wissenschaftler in einer Grube in Panama nach den Spuren einer Schreckens-echse. Durch Atombombentests mutiert zu einem Ungeheuer, soll sie an diesem Ort ihre Spuren hinterlassen haben. Doch keiner der Männer entdeckt irgendein Zeichen. Während sie ratlos herumstehen, fährt die Kamera zum Himmel empor und zeigt von oben, in was für einer Grube sich die Wissen-schaftler befinden: in einem tiefen Fußabdruck des Monsters."' Warum erzähle ich Ihnen das? Weil wir es bei der Digitali-sierung in der deutschen Politik gegenwärtig mit genau sol-chen Menschen zu tun haben. Man sucht etwas, das man so oder ähnlich kennt, und legt seinen routinierten Bewer-tungsmaßstab an — und man erkennt gar nichts und bekommt auch nichts zu fassen! Die Digitalisierung ist nicht einfach eine weitere Effizienzsteigerung unseres Wirtschaftens auf ei-nem bekannten Pfad. Es ist die größte Veränderung unseres Wirtschaftens seit zweihundertfünfzig Jahren! Es ist ein Le-bens- und Wertewandel in welthistorischer Dimension. Und es ist, ungebremst, der größte flächendeckende und kulturüber-greifende Anschlag auf die Freiheit des Individuums in der Mo-derne. Auf dem Spiel steht die Zukunft unserer Privatsphäre.

 

41 Infrage gestellt ist, wie und ob unsere Demokratie im Zeit-alter ungebremster Manipulierbarkeit erhalten bleiben kann.

Die Forscher in der Grube aber, die das Monster nicht se-hen, in dessen Fußabdruck sie stehen, könnten gut jene drei deutschen Minister sein, die 2014 ihre »Digitale Agenda« vor-stellten. Ein zaghaftes Papier mit vielen allgemeinen Aussagen und ohne echte Entscheidungen und Gestaltungsideen. Ob In-nere Sicherheit, Datensicherheit, Datenschutz, Urheberrecht oder Netzneutralität — nirgendwo wurden Pflöcke eingeschla-gen, stets blieb es bei vagen Formulierungen. Für die Geheim-dienste wünschte man sich mehr Datenzugriff, für den Bürger mehr Anonymität. Einzig bei der Idee, mehr Glasfaserkabel in die Erde zu legen, um das Netz schneller zu machen, schien man wirklich zu wissen, was man wollte. Was als »Leitlinien« angekündigt war, entpuppte sich als ein Manifest der Unsicherheit und Orientierungslosigkeit. Denn wie Bürger tatsächlich wirkungsvoll geschützt wer-den können, wie man »Schutz und Vertrauen für Gesellschaft und Wirtschaft« gewährleistet, verriet die Agenda nicht. Kein Wort darüber, inwiefern der Steuerzahler am Ende von der Milliardeninvestition ins Breitbandnetz profitieren soll und nicht jemand ganz anderes. Kein Wort über den Arbeitsmarkt der Zukunft. Kein Wort über unsittliche Geschäfte des Daten-handels. Kein Wort über den Schutz der deutschen Wirtschaft gegenüber den digitalen Supermächten des Silicon Valley. Kein Wort über eine allfällige Bildungsrevolution. Kein Wort über die Kontrolle der zu unübersehbarer Machtfülle gekommenen ;eheimdienste. Kein Wort über die Albträume eines Cy ber kriegs. Kein Wort über die Manipulationsgefahr in sozialen Netzwerken. Kein Wort über die Zukunft der gefährdet en I he nlokratie. Und vor allem: kein Wort über unser Menschbil und unsere Werte.

 

42 »Das Internet ist für uns alle Neuland« — der Satz, gesagt 2013 (!) von Angela Merkel während der Affäre um ihr vom US-amerikanischen Geheimdienst NSA ausspioniertes Ihn dy, passt präzise zu den drei Ministern in der Monstergrube. Gewiss, der deutsche Innenminister forderte 2014 ein Ver-bot, dass Google Persönlichkeitsprofile erstellen dürfe. ner Wirtschaftsminister sinnierte darüber, die großen lietrei her der Plattformen zu entflechten. Und der Justizminister ver. langte gar, dass Digitalkonzerne ihre Algorithmen offenlegen sollten. Aber all das steht nicht in der Digitalen Agenda. Keines der Ziele wurde ernsthaft verfolgt, und entsprechende Gesetze gibt es auch vier Jahre später nicht! Ganz im Gegenteil: Noch 2017 war in der Politik von der Digitalisierung kaum die Rede — jedenfalls nicht in ih-rer gesamtgesellschaftlichen Dimension. Das wicht igste Wahl kampfthema 2013 war die sogenannte Ausländer Maut für Österreicher auf bayerischen Landstraßen. 2017 sorgte wie derum die CSU für das große Thema, die »Obergrenze..(für Menschen, die vor Krieg, Hunger und Armut nach Deutschland flüchten. Was für ein Land, das solche Sorgen hat ! Das Politikern vertraut, die sagen: »Sie kennen mich!” - ohne nach einem Plan, einer Idee, einer Strategie zu fragen, wie Deutschland, Europa und die Welt nach dem digitalen Tsunami aussehen werden, der weithin sichtbar am Horizont heranrollt ! Schaffen Deutschlands Politiker die Realität ab? Dekorieren wir auf der Titanic die Liegestühle um? Einzig die FDP plakatierte zum ersten Mal in der deutschen Geschichte einen Spruch zur Digitalisierung: Die Digitalisierung ändert alles. Wann ändert sich die Politik ? Davon, dass die Digitalisierung alles ändert, war in der Agenda der FDP allerdings kaum etwas zu spüren. Starts up zu fördernm und schneller Glasfaserkabel zu verlegen ist keine hinreichende

 

43Vorbereitung auf einen gesellschaftlichen Umbruch. Die weit-aus wichtigere Frage lautet: Die Digitalisierung ändert alles. Wer ändert die Digitalisierung? Dass wir in unserer Gesellschaft mehr und mehr digita-le Geräte benutzen, dass wir Arbeiten von Computern und Robotern machen und diese zunehmend miteinander agieren lassen, ist Menschenwerk. Und wie alles, was Menschen tun, könnte es auch anders sein. Dass die Digitalisierung unsere Gesellschaft verändern wird, steht fest. Wie sie es tut, nicht. Die Weichen in Wirtschaft, Kultur, Bildung und Politik sind noch lange nicht gestellt. Und sie sind nicht einfach techni-scher oder ökonomischer Natur. Zu den zeitlosen Weisheiten des österreichisch-jüdischen Philosophen Martin Buber gehört der Satz: »Man kann nicht etwas ändern, ohne alles zu ändern!« Ein jeder Mensch kennt dies aus seinen Alltagserfahrungen. Bekommen Paare ein Kind oder gehen Kinder irgendwann aus dem Haus, ist plötzlich nichts mehr, wie es vorher war. Bestimmte Verschiebungen verschieben alles. Gar nicht zu reden von Veränderungen wie jene technisch-wirtschaftlicher Revolutionen. Wir stehen am Anfang eines neuen Zeitalters. Haben unsere Politiker dies verstanden? Schaut man sich die Politik in den Gesellschaften des Wes-tens an, so ist »alles ändern« so ziemlich das Letzte, was sie sich vorstellen kann. Wo früher Visionäre die Westintegration und die Ostpolitik vorantrieben, die Europäische Union und den Euro, werkeln heute Klempner vor sich hin. Reparieren, was andere kaputt gemacht haben, kommentieren, was die Massenmedien bewegt — eine solche Politik formuliert keine Zukunftsbilder. Sie ist bis zur Blödigkeit erpicht darauf, ge-mocht zu werden und möglichst niemanden gegen sich auf-zubringen. Den großen Fragen dagegen begegnet sie mit einem

 

44 Achselzucken. Es fällt ihr auch keine gute Idee ein, den großen Umbruch in eine politische Agenda zu übersetzen. Sie scheint nicht zu sehen, dass die Digitalisierung, wenn man sie nur ihren wirtschaftlichen Profiteuren überlässt, die Welt nicht so reich macht, wie sie von ihrem Potenzial her könnte, son-dern arm und leer — leer an Sinn, Arbeit, Erfahrung und Ge-fühl, arm an Überraschung und Authentizität; dass sie droht, den Raum der Sozialnormen zugunsten der Marktnormen zu verkleinern. Es ist nicht dasselbe, wenn man als Student ein überzähliges Zimmer auf Zeit im Internet verkauft, statt es Freunden kostenlos zu überlassen. Und was wird in einer Welt künstlicher Intelligenz mit jenen grundlegenden Erfahrungen, die Sozialpsychologen »Selbstwirksamkeit« nennen: das sinn-stiftende Gefühl, in einer Sache vorzukommen, weil man sie selbst gestaltet hat? Besteht nicht die Gefahr, dass durch die Digitalisierung, so wie sie sich gegenwärtig vollzieht, immer mehr Menschen an immer weniger Lebensprozessen beteiligt sind? Für all das sehen sich Politiker von Berufs wegen nicht zu ständig. Allerdings nicht, weil sie dafür nicht zuständig sind. Sondern vielmehr deshalb, weil Politik in Deutschland seit Jahrzehnten darin besteht, größere Veränderungen zu mei-den. Wer etwas verändern will, sucht Ziele; wer etwas verbin dem will, hat Gründe. Und seit mindestens zwei Jahrzehnten, eher länger, leben die Menschen bei uns in einer Diktatur der Gründe über die Ziele. Verloren gegangen ist die der Strategie. Strategisch zu denken bedeutet, sich ein in der Zukunft zu setzen und schrittweise darauf hinzit.irbei ten. Stattdessen aber regiert in Deutschland seit langem die Taktik: die kurzfristige Überlegung, was situativ einen Vo teil beim Wähler verspricht. Der 'Triumph der latik über die Strategie hat unser Land gelähmt.

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So gerne wir das unseren amtierenden Politikern anlas-ten, es ist nicht allein eine Frage der politischen Charaktere. Gewiss mag, wer Spitzenpolitiker werden will, deshalb noch lange nicht von Gestaltungsideen getrieben sein. Und selbst der Idealist, der einmal als zackiger Bergkristall begonnen hat, wird über die Jahre rund gewaschen wie ein Bachkie-sel. Doch der ernüchternde Marsch durch die Institutionen einer Partei ist nicht die alleinige Ursache der großen Läh-mung. Auch unsere Politiker sind längst einer Flut von In-formationen ausgesetzt und einem mörderischen Zeitdruck. Das Wissen um die Flüchtigkeit aller Aufregungen, Neuigkei-ten, Probleme und Apelle hat sie abgestumpft in einem rasen-den Stillstand rastlosen Verharrens. Große Entscheidungen zu treffen widerspricht ihrem Berufstand und verringert die Chance auf eine Wiederwahl. Wie die Lichtverschmutzung unserer Städte die Sterne überstrahlt, so überblendet die Ge-genwart jegliche Zukunft. Aus dieser Perspektive erscheint die Digitalisierung nicht als Menschenwerk, sondern als ein Diktat fremder Mächte. Und gegen dieses Diktat gibt es kein Wir, kein Deutschland, kein Interesse der Bürger. Fast nie-mand in der Politik fühlt sich derzeit berufen, Alternativen vorzuschlagen oder gar durchzusetzen. Für die großen Ent-scheidungen ist ohnehin die EU zuständig, von der man weiß, dass diese sie noch viel weniger trifft. Und wird aus mutigen Weichenstellungen erst ein Rechtsstreit, so sitzen die besse-ren Anwälte stets bei ihren besser zahlenden Klienten in Palo Alto und Mountain View. Was die Ohnmacht anbelangt, so gleicht die Frage nach der digitalisierten Zukunft jener nach dem ebenso dringend be-nötigten Wandel unserer Ökonomie zugunsten der Ökologie. Mehr als dreißig Jahre hat es gedauert, bis vom Beginn der Umweltbewegung über die Gründung der Grünen die Begriffe

 

46 »Bio« und »Öko« ihren Weg aus verlotterten Kommunen in den allgemeinen Vorgarten des deutschen Volksbewusstseins fanden. Doch obwohl allgemein akzeptiert, finden sie sich im ökologischen Gefahrenindustrialismus der Bundesrepublik noch immer kaum wieder. Jahrtausendelang haben Menschen nicht gewusst, was sie glaubten — heute glauben sie nicht, was sie wissen. Wir wissen um den Klimawandel und seine verhee-renden Auswirkungen — aber wir glauben es nicht. jedenfalls nicht im Alltag und nicht in unserer politischen Agenda, die noch immer darüber feilscht, ob sich die Erde nun um zwei oder drei Grad erwärmen darf, um bewohnbar zu bleiben — jedenfalls für uns Menschen in Europa. Ja, und wir wissen auch, dass unser bisheriges Lebensmodell des unausgesetzten quan-titativen Wachstums von allem — Konsum, Geld, Spaß und Müll — ohnehin nicht unbegrenzt weitergehen kann. Dass wir eine neue, nachhaltige Form zu wirtschaften brauchen. lind dass wir vor allem mehr Zeit brauchen, anstatt immer mehr Zeug. Doch, wie gesagt, etwas zu wissen, bedeutet nicht, es zu glauben und danach zu handeln. Sollten wir der Digitalisierung mit der gleichen Vera t wor tungslosigkeit begegnen wie der Zukunft unseres Planeten, so sind die Errungenschaften der Aufklärung und des bür-gerlichen Zeitalters schon in Kürze pass. Gar nicht zu reden vom engen Zusammenhang von Digitalisierung und ökologi-schem Desaster. Woher soll die ungeheure Menge an Knerp,ie kommen, die die Server der digitalen Zukunft verbrauchen? Unser ganzes Lebensmodell bedarf einer Inventur. Gefordert ist nicht weniger als ein neuer Gesellschaftsvertrag. t find was sollte günstiger dafür sein als die Zeiten eines ökonomischen Umbruchs? Zumindest ein Versuch, Ordnung ins zivilisatorische Cha-os der Digitalisierungsfolgen zu bringen, sollte an dieser Stelle erwähnt sein. Was die große Sorge um die

 

47 Grundrechte anbelangt, so hat sie 2016 ihren Ausdruck im Bürgerprojekt der »Charta der Digitalen Grundrechte der Europäischen Uni-on« gefunden." Über Grundrechte, Abwehrrechte, Leistungs-rechte, Gleichheitsrechte, Mitwirkungsrechte, Grundrechts-normen und Schutzpflichten nachzudenken, ist sinnvoll und richtig. Ebenso richtig ist, dass der Kampf um Rechte nur noch zweitrangig zwischen Staat und Bürgern ausgefochten werden muss. Zwar gibt die Digitalisierung autoritären Staa-ten Mittel der Überwachung in die Hand, die über George Orwells 1984 weit hinausgehen. Aktuell sind Grundrechte in Deutschland, soweit bekannt, aber weniger durch den Staat als durch eine überbordende Internetwirtschaft gefährdet. In diesem Zusammenhang spricht die Digitalcharta wieder-kehrend über Rechte. Dabei legt sie zum Beispiel ein »Recht auf Arbeit« fest. Etwas befremdlich ist das schon. Was soll ein solches Recht, wenn es für Millionen Menschen in Zukunft schlichtweg keine Arbeit mehr gibt? Nicht weniger fremd er-scheint der Satz: »Arbeit bleibt eine wichtige Grundlage des Lebensunterhalts und der Selbstverwirklichung.« Was heißt hier »bleibt«? Für ungezählte Millionen Menschen nicht nur in Niedriglohnjobs ist Arbeit noch nie Selbstverwirklichung. gewesen! Und kann eine Charta festschreiben, dass unsere Lohnarbeitsgesellschaft auf bekannte Weise ewig fortbeste-hen soll? Sätze wie diese sind Regeln zur Aufrechterhaltung eines vergänglichen Zustands. Und sie zeigen in aller Deutlich-keit, dass die juristischen Bestimmungen einer Charta nicht den Rahmen vorgeben können, in den man das dynamische, sich rasant verändernde Leben einpacken kann wie in einen zu kleinen Karton.

 

48 Ohne Zweifel: Der technische Fortschritt ist der einzige Fort-schritt in der Geschichte der Menschheit, der unumkehrbar ist. Doch dass wir heute Daten in unvorstellbarer Menge er-fassen und verarbeiten können, hat nicht nur digitale Unter-nehmen zu Spitzeldienstleistern gemacht und die Träume von Geheimdiensten in gesellschaftliche Albträume verwandelt. Es hat die Politik gelähmt und in Überforderung stillgestellt. Doch nicht nur die gefühlte Ohnmacht, auch eine Verände-rung in der Orientierung hat das Ethos von Politik und Ge-sellschaft unterspült: Es ist der Siegeszug des Messens und der Quantifizierung von allem! Seinen geistigen Vater hat dieser rein empirische Kom-pass in dem englischen Hasardeur, Spekulanten und Öko-nomen William Petty im 17. Jahrhundert. Wo andere Men-schen und Schicksale sahen, sah Petty Ressourcen. In seiner Political Arithmetic besticht er durch mathematische Kühle. Er begründet damit die Verwaltungsstatistik und lässt sich allein durch Zahlen beeindrucken. Petty meinte, dass Regie-ren nur auf der Grundlage verlässlicher Zahlen und Statis-tiken möglich sei, ja, dass es im Grunde die Vernunft der Statistik ist, die der Regierung die Entscheidungen diktiert. Nicht anders orientieren sich Politiker heute in der Welt. Zah-len, Statistiken und Meinungsumfragen zeichnen die Topo-grafie ihrer mentalen Karten. Das bessere Leben zeigt sich am Bruttoinlandsprodukt, der eigene Marktwert in Zustim - mungs-Rankings. Bezahlt wird dafür mit einem eklatanten Mangel an Eigen-sinn und politischer Kreativität. Seit Computer das mühselige Geschäft des Messens in. Sekunden erledigen, unterspült die Quantifizierung von allem und jedem das Ethos der gesam-ten Gesellschaft. Nicht die Qualität zählt, sondern Quantität. Und da Quantität leicht zu bewerten ist, bleibt das mühselige

 

48 Geschäft der Urteilsbildung, die jedem Qualitätsurteil unter-liegt, zumeist aus. Besonders betroffen davon ist die Welt der Universitäten und Forschungseinrichtungen. Ökonomen und — schlimmer noch — Gesellschaftswissenschaftler haben dadurch ihren al-ten Kompass verloren. Welcher entscheidende Impuls dringt heute noch, wie in den Sechziger- oder Siebzigerjahren, von Politologen, Soziologen, Pädagogen, Kulturwissenschaftlern, Kommunikations- und Medienwissenschaftlern in die Politik vor? Ganze Universitätsdisziplinen erscheinen nahezu lahm-gelegt unter der zentnerschweren Last empirischer Forschung. Wer als Pädagoge oder Soziologe Projekte finanziert haben will, muss messen und quantifizieren. Dass dabei sinnvolle Untersuchungen gemacht werden, wird nicht bestritten. Doch die kollektive Verwandlung von Intentionen, Interpretatio-nen und Interventionen in Messdaten hinterlässt ihre Spuren. Selbst wenn es um die Beurteilung der Qualität von Schu-len oder anderen Institutionen geht, wird heute fast nur noch empirisch evaluiert, so als könnte deren Qualität je eindeu-tig quantitativ erfasst werden. »Die messbare Seite der Welt«, möchte man diesem seelenlosen Treiben mit dem Philosophen Martin Seel zurufen, »ist nicht die Welt. Es ist die messbare Seite der Welt! « Und was geschieht mit all dem turmhoch geschichteten Ma-terial? Im glücklichsten Fall wird mal irgendetwas irgendwo wahrgenommen. Sachbearbeiter erstellen Extrakte aus viel-hundertseitigen Studien und Evaluationen, Staatssekretäre kürzen sie auf zwei Seiten, aus denen ein Politiker bei einer Rede drei Zahlen entnimmt. Man denkt angesichts solcher Mühen an Nietzsches Satz vom »virtuosen Gequak kaltgestell-ter Frösche, die in ihrem Sumpf desperieren« — nur dass empi-rische Forschung nicht virtuos ist. Sie ist das Handwerk einer

 

50 Zulieferindustrie, die keinen gesellschaftlich relevanten Dis-kurs mehr formt. Man übertreibt wohl nicht, wenn man sagt, dass mit dem Siegeszug der digitalen Datenverarbeitung der Niedergang der Gesellschaftswissenschaften begann. Denn je wissenschaftlich exakter sie zu werden trachteten, umso un-wichtiger wurden sie für die Gesellschaft. Und je größer die Datenmenge, umso kleiner wurde die Aufmerksamkeit für sie. Wie romantisch erscheint vor diesem Hintergrund der Traum des Marquis de Condorcet, der im Morgenrot der Französischen Revolution von einem konzertierten Siegeszug der Wissenschaften schwärmte, die in der Zukunft alle Poli-tik zur Sozialmathematik rationalisieren sollte. Politik sollte Wissenschaft werden und Wissenschaft Politik. Heute dage-gen hält das »und« Politik und Wissenschaft weiter auseinan-der als je zuvor. Nicht Einvernehmen besteht, sondern das, was der französische Philosoph Jacques Ranci&e im fahlen Abendlicht unserer Demokratie das »Unvernehmen« (la mes-entente) genannt hat — zwischen einer skandalös unphiloso-phischen Politik und der politischen Philosophie. Wer die Welt empirifiziert, statt sie zu deuten, schaufelt mit an diesem Graben des Unvernehmens, der den schleichenden Niedergang von Politik und Gesellschaftswissenschaften ze-mentiert. Eine Politik, die ihre Bilder nicht aus dem Imagina-tionsschatz der akademischen Kultur gewinnt, ist blind; eine akademische Kultur, die nicht politisch relevant wird, bleibt leer. Darüber täuschen auch nicht die belanglosen Beratungs-gremien, Räte und Kommissionen hinweg, die die Politik heu-te kennt und die eher Eitelkeiten befriedigen als Politik ge-stalten. Man braucht sich, um das Ausmaß dieses Treibens und seine gesellschaftlichen Folgen realistisch einzuschätzen, des Ernstes halber nur einmal zu fragen: Was würden unsere Pro-

 

51 fessoren in den Gesellschafts- und Sozialwissenschaften ei-gentlich machen, wenn es keine Computer und keine Daten-verarbeitungsprogramme gäbe? Wohin hätten sich die Fächer entwickelt? Was würde geschehen, wenn es ein Empirie-Mora-torium gäbe? Viele Professoren und Mitarbeiter wüssten nicht mehr, was sie tun sollten. Kritisiert wird nicht, dass es Felder gibt, auf denen man mit Verstand und Erfolg empirisch forschen kann; bemän-gelt wird das Diktat des Empirischen in den Gesellschaftswis-senschaften, das Fächer mit großen Traditionen zu Lieferan-ten von Zahlen degradiert. Zu oft ersetzt man Erkenntnisse durch Kenntnisse oder hält sogar Zweites für das Erste. Eine Erkenntnis aber ist immer auf einen persönlichen Deutungs-horizont bezogen, eine Kenntnis dagegen nicht. So wird aus Wissen allein, egal wie reichlich man es sammelt, keine Ein-sicht, keine Weisheit und auch keine Vorstellung für richtige Handlungen. Intelligenz, so meinte der Schweizer Psychologe Jean Pia-get, ist das, was man einsetzt, wenn man nicht weiß, was man tun soll. Wer sich an Zahlen orientiert, setzt seinem Den-ken enge Grenzen und weiß eigentlich immer, was er machen soll. In diesem Sinne ersetzt das Quantifizieren das Denken. Was auf der Strecke bleibt, ist die Pflege von Urteilsvermögen und Urteilsfreude, von Werten, Gesinnungen und Haltungen. Das ganze moralische Inventar der abendländischen Kultur von Aristoteles über Kant bis zur Frankfurter Schule sieht sich ersetzt durch Konsequentialismus und Risikofolgenab-schätzung. Der alte Sechzigerjahre-Streit zwischen Theodor W. Adornos kritischer und Alphons Silbermanns empirischer Soziologie ist längst entschieden. Die Silbermänner haben ge-wonnen. Die unheilvoll friedliche Koexistenz von Politik und Gesellschaftswissenschaften gebiert kein Ethos mehr. Genau

 

52 dieses Ethos aber — und hier schließt sich der Kreis — ist das, was Wähler traditionell im Wahlkampf bei Politikern suchen, nämlich das, wofür man mit »innerlicher Überzeugung« steht.

Moderne Politik, wie wir sie derzeit fast überall in Europa er-leben, ist gekennzeichnet durch den Ethosverzicht zugunsten taktischer Klugheit und höchst flexibler Grundsätze. In die-sem Sinne erscheint es nur als konsequent, den Technokraten selbst das Regieren zu überlassen. Solche Technokraten tun nichts, was sie nicht meinen genau abschätzen zu können. Sie haben auch keine Inhalte oder Themen, sondern Inhalte und Themen kommen durch die Massenmedien auf sie zu: Fi-nanzkrise, Schuldenkrise, Bespitzelungsaffäre, Migrationskri-se. Nichts davon ist geahnt, nichts gewusst. Weil nirgendwo auf die Zukunft hin geplant und nach Überzeugungen gestal-tet wird, erwartet die Politik die Themen wie das Wetter — die Diktatur der Gegenwart über die übrige Zeit; alles bewegt, nichts verändert sich. Die Utopie als konstruktive Kraft der Politik aber bleibt verschwunden. Der U-topos (Nicht-Ort) ist nicht vermess-bar — deshalb taucht er nicht auf. Wie wir in Zukunft leben werden, bestimmen kaum mehr Politiker, sondern die Visionä-re und Utopisten der digitalen Revolution: Google, Facebook, Amazon, Apple, Microsoft und Samsung. Gegen diese digi-talen Supermächte sind Deutschlands Politiker strategische Pygmäen. Die Macht haben sie sich schon lange aus den Hän-den nehmen lassen. Da eine Wahl aber nur dann sinnvoll ist, wenn diejenigen, die man wählt, auch Macht haben, müsste man eigentlich das Führungspersonal von Google oder Face book wählen, das seine Strategien und Visionen offenlegt und zur Abstimmung stellt: Was habt ihr mit unseren Daten vor?

 

53 Welche Veränderung in unserer Kommunikation wollen wir, und welche sollten wir besser nicht zulassen? Wofür nutzt ihr eure beispiellose Macht- und Kapitalkonzentration? Denn all dies mit seinen gesellschaftlichen Folgen und Kollateralschä-den wird unser Leben radikal verändern, ohne dass wir auch nur ein Wort mitreden können. Verglichen damit ist die Fra-ge, wer in Deutschland Bundeskanzler ist, nicht einmal eine Fußnote wert. Wie schaffen wir es, die Sphäre des nur Empirischen und des Reaktiven zu verlassen? Kultur lebt bekanntlich nicht von wertfreien Beschreibungen all dessen, was in ihr vor-geht, sondern von Deutungen, Interpretationen, Gewichtun-gen, Vorzügen, vom Achten und Ächten, von Akzeptanz und Nicht-Akzeptanz. Erstaunlicherweise aber wird die Digitali-sierung von vielen Politikern kaum ernsthaft moralisch be-wertet oder auch nur ausgedeutet. Stattdessen haben wir es bei den Liberalen mit einer erschreckend naiven Bejahung, in Teilen der Linkspartei mit einer pauschalen Ablehnung und bei den anderen Parteien mit erschreckend wenigen Bewer-tungen zu tun. Was fehlt, ist eine differenzierte Haltung. Immerhin nimmt die digitale Revolution Menschen und Völkern einen großen Teil ihrer bekannten Welt, einschließlich der damit verbunde-nen Gefühlswelt. Erfahrungen und Kenntnisse des Lebens, die Jahrzehnte, mitunter Jahrhunderte galten, gelten nicht mehr. Was ist der Wert von Bildung, wenn alles Wissen sofort per Mausklick zur Verfügung steht? Wie gehen wir damit um, wenn überall Altbewährtes hinfällig wird? Wenn die Treue von Kunden nicht belohnt, sondern mehr und mehr bestraft wird, weil man ihnen schlechtere Tarife gibt als Neukunden? Wenn Ärzte, Lehrer und Hochschullehrer ihre Autorität ver-lieren? Wenn in vielen Berufen für ein Leben gesammelte Er-

 

54 fahrungen über Nacht nichts mehr wert sind? Wenn wir einen Graben zwischen heute und gestern ausheben, der tiefer ist als alles, was Menschen in ihrer Geschichte je gekannt haben? All dies muss gedeutet, eingeordnet und bewertet werden. Kulturen und Zivilisationen leben sowohl von Fakten als auch von Werten, und das Moralische, das Soziale, das Geistige und das Politische sind nicht dadurch hinfällig, weil sie in den di-gitalen Leitideologien nicht vorkommen. Jede Kultur muss sich danach befragen lassen, ob sie die Menschen glücklicher macht, vielleicht auch klüger, freundlicher und kultivierter. Das reine Effizienzdenken und die Verwertungslogik des Ka-pitals dürfen niemals alleiniger Maßstab einer Kultur sein. Wenn wir eines aus der Geschichte der ersten industriellen Revolution gelernt haben, dann dies: Der rein ökonomische Maßstab als Maß aller Dinge ist unmoralisch. Er führt unwei-gerlich in die Inhumanität. In solcher Lage zeichnen sich derzeit zwei Strömungen ab. Die, die diese Inhumanität nicht sehen, und die, die sie fürch-ten. Sie spiegeln sich auch in den Buchpublikationen wider: Auf der einen Seite eine optimistische Mutmacher-Literatur, die überall Chancen sieht, von »Faszinationen« schwärmt und von all den Geräten und Anwendungen, die uns in der Zukunft das Leben erleichtern und »Spaß machen«. Oft enthalten sie sehr ähnliche Geschichten. Sie erzählen vom Moore'schen Ge-setz und dem exponentiellen Anstieg von Speicherkapazitä-ten und Chipleistungen. Sie ergötzen sich an Anekdoten über Kodak und Nokia, die den Zug der Zeit verpassten. Und sie zitieren fast alle genüsslich die gleichen historischen Fehlein-schätzungen, etwa als Wilhelm II. die Zukunft nicht im Auto, sondern im Pferd sah; oder die von Digital-Entrepreneur Ken Olsen, der 1977 meinte, kein Mensch brauche zu Hause ei-nen Computer.

 

55 Bücher dieser Fasson neigen zur schlichten Sprache und zeigen eine Liebe zu Tabellen, Grafiken, Gimmicks und nied-lichen Symbolen. Technik, Gesellschaft und Politik sind nur lose miteinander verbunden. Die Nöte und Unbilden des Le-bens werden als eine endlose Abfolge von »Problemen« und »Lösungen« beschrieben, wie Techniker halt so denken. Die Vieldimensionalität tatsächlicher Lebenszusammenhänge kommt jedenfalls nicht vor. Gefühle jenseits von technischer Lust und Freude sind Sentimentalitäten und irrationale Ängs-te, geschürt von professionellen Panikmachern. Am Ende ste-hen Appelle zur Innovationsfreudigkeit, zu Unternehmergeist und Mut — gemeint ist der Mut, sich auf die Digitalisierung einfach nur zu freuen oder möglichst viel Kapital aus ihr zu schlagen: »Das ganze Leben ist ein Markt, und wir sind nur die Konsumenten ...« Wesentlich anspruchsvoller ist die zweite Strömung. Sie analysiert die Bedeutung der digitalen Revolution für den Ein-zelnen, die Gesellschaft und die Zukunft der Demokratie. Die Grundfarbe dieser Sittengemälde ist zumeist düster. Sie folgen der Manier des weißrussisch-amerikanischen Journalisten Ev-geny Morozov, der schon 2011 vor der dunklen Seite der Di-gitalwirtschaft und des Internets warnte, das zwei Jahre spä-ter für Angela Merkel noch »Neuland« war. Sie berufen sich auf Edward Snowdens Enthüllungen über die unheilvolle Ver-flechtung von Kommerz- und Geheimdienstinteressen, Digi-talkonzernen und Staatsmacht. Und sie warnen vor einer be-drohlichen Entwicklung, die bereits so weit fortgeschritten sei, dass jeder Kampf dagegen vermutlich verloren geht. Mit Großinvestor Elon Musk und dem düsteren Schweden Nick Bostrom hat diese Strömung in den USA längst die Deu-tungshoheit über die Zukunftsprognosen gewonnen. Kein Staat der Welt, so erkennt man an der Fülle apokalyptischer

 

56 Bestandsaufnahmen und Prophezeiungen, sieht der Digitali-sierung mit solcher Furcht entgegen wie die USA! Das Silicon Valley dagegen erscheint wie eine Enklave vom Mars, in ei-nem Land, das derzeit mehr Anlass zu Endzeitprophetien zu geben scheint als alle anderen Industriestaaten. Während auf deutschen Podien noch empfohlen wird, US-amerikanische Mentalität zu kopieren, denkt die kritische Öffentlichkeit in den Vereinigten Staaten längst darüber nach, den Prozess hin zur Herrschaft der künstlichen Intelligenz zu stoppen. Selbst Bill Gates findet sich inzwischen als Gast in den Reihen der Warner wieder, lamentiert über das zu hohe Tempo der Ent-wicklung und empfiehlt als Bremse eine Maschinensteuer (12). Doch macht es tatsächlich Sinn, die Bremsflüssigkeit zu wech-seln, wenn die Maschine mit Volldampf aus der Kurve geflo-gen ist? Und in Deutschland? In den Tiefen des Netzes, im Chaos Computer Club, in sogenannten Zukunftsinstituten, in den Internet-Start-ups, selten an Universitäten, häufiger an lan-gen alkoholfeuchten und techniktrunkenen Abenden entste-hen Zukunftsbilder, genauer: Schnipsel von Zukunftsbildern, übertriebene und untertriebene. Wirtschaftlich hohe Erwar-tungen — gesellschaftlich viele Befürchtungen, wenig Hoffnung, etwas Abwiegelung: Ausschnitte, Aufrisse und Mosaikbau-steine —, keine Gemälde. Es gibt kein positives Zukunftssze-nario für die Digitalisierung unserer Gesellschaft. Gewiss, die Großstädte könnten grüner und energieeffizienter werden. Die Medizin gewinnt an Präzision. Ältere Menschen bekommen einen smarten Roboter als Haushaltshilfe und Haustier in ei-nem. Und intelligente Beleuchtung passt sich uns an und lässt alles in schönerem Licht erscheinen — aber all das ist keine gesellschaftliche, politische und volkswirtschaftliche Vision. Nicht mal ein Rahmen für ein Gemälde einer Zukunft, die

 

57 wir mit menschlichen Farben ausmalen und uns wünschen können. Was heute gefordert ist, lässt sich nicht messen. Und es kann auch nicht an die Politik delegiert werden, die, wie ge-zeigt, von sich aus keine Kreativität aufbringt. Nicht einmal Beschwerden lohnen sich wirklich. »Die Politik« hat keine Ad-resse, nicht einmal einen Briefkasten, an die man seine Kritik senden könnte; das teilt sie im Übrigen mit »der Wirtschaft« und »dem Kapitalismus«. Politiker reagieren nur, wenn die kritische Öffentlichkeit sie dazu nötigt.iUnd die kritische Öf-fentlichkeit entsteht nur durch einen Bewusstseinswandel. Für diesen aber reichen Ängste und Befürchtungen nicht aus. Be-nötigt wird ein positives Zukunftsszenario. Man muss zeigen, dass eine Gesellschafts- und Wirtschaftsform möglich ist, die Menschen von sturen und oft unwürdigen Arbeiten befreit. Und dass sie uns möglicherweise sogar das stumme Wissen nimmt, der Wert eines Menschen sei messbar an seiner geld-werten Entlohnung. Wir müssen lernen, die Möglichkeiten digitaler Technolo-gie nicht nur aus dem Blickwinkel des wirtschaftlichen Wett-bewerbs zu sehen, sondern als Chance zu einem guten Ge-sellschaftsmodell. Schon jetzt sprießen allenthalben neue Lebensformen aus dem gut gedüngten Boden der alten Mit-telschicht. Digital Natives, die ihr Auto teilen und ihren Dach-garten als Urban Farmer bewirtschaften. Folklore für Wohl-habende — oder die gesellschaftliche Zukunft? Die Frage entscheidet sich politisch. Denn der Umbau zum Guten wird nicht von allein geschehen. Keine ökonomische Logik produ-ziert aus sich heraus ein menschenwürdiges Leben. Die Demo-kratisierung von Lebenschancen ist eine politische Aufgabe. Geschieht nichts, könnten auch jene Szenarien Wirklichkeit werden, die nur noch Datenmonopolisten und ausgebeutete

58 Auktionäre der eigenen Arbeitskraft kennen, dazu ein Heer abgespeister Abgehängter. Malen wir uns dieses Schreckensbild - die Dystopie – zunächst einmal aus, um zu wissen, was einer humanen Utopie entgegensteht. Danach schauen wir uns an, wie viele Menschen auf die neue Lebensunsicherheiten zu Anfang der digitalen Revolution reagieren – und warum.

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